Georg Wacker, MdL, konnte in diesem Jahr an der Infomeile der Sozialen Vielfalt aufgrund einer Parteiveranstaltung leider nicht teilnehmen. Daher vereinbarte er mit uns einen getrennten Termin und brachte auch Frau Christina Eitenmüller und Roger Schäfer der CDU Weinheim mit.
Wir konnten durch unsere eigenen Geschichten zeigen, welche Belastungen chronische Schmerzpatienten haben. Insbesondere auch dann, wenn sie nicht rechtzeitig gut behandelt werden. Wenn ein Betroffener aber täglich – egal ob Tag oder Nacht – Schmerzen hat, ändert sich das ganze Leben und es kommt einem wie ein Alptraum vor, aus dem man einfach nicht wach wird!
Die DSL-Selbsthilfegruppe „Schmerz lass nach!“ versucht hier durch Aufklärung der Betroffenen, aber auch des Umfelds, zu zeigen was es bedeutet und vielleicht auch, dass ein Austausch wichtig ist.
Immerhin gibt es in Deutschland rund 12 Millionen Schmerzpatienten. Das sind somit 14,7 % der Bevölkerung! Dafür stehen nicht nur viel zu wenige Schmerztherapeuten zur Verfügung. Laut Erhebungen sind in Baden-Württemberg mit 44 % der Schmerzpatienten bundesweit die meisten Patienten mit chronischen Schmerzpatienten nicht genügend versorgt.
Im Rahmen des Termins konnten wir Georg Wacker, Christina Eitenmüller und Roger Schäfer auch die Patientenorganisation Deutsche Schmerzliga e.V. vorstellen. Die DSL-Selbsthilfegruppe „Schmerz lass nach!“ ist eine von 102 Selbsthilfegruppen in Deutschland, die es unter dem Dach der Deutschen Schmerzliga e.V. gibt.
Im Rahmen des Termins konnten wir das „Schwarzbuch Schmerz“ der Deutschen Schmerzliga e.V. überreichen. Hier ist die mangelnde Versorgung der chronischen Schmerzpatienten aufgeführt. Zusätzlich sind noch Patientenberichte zusammen getragen, die deutlich machen, wie allein ein Schmerzpatient häufig gelassen wird.
Da der chronische Schmerz oft im Umfeld nicht erkannt oder auch nicht ernst genommen wird, ziehen sich viele Betroffene zurück. Rund 26 % der Schmerzpatienten wurde auch schon einmal (oder auch mehrmals) vorgeworfen, ihre Erkrankung als Ausrede zu verwenden, um nicht arbeiten zu müssen. Dabei wünschen wir Schmerzpatienten ja nur, dass uns jemand helfen kann und wir wieder ein Leben ohne Schmerz oder wenigstens ein „schmerzarmes Leben“ führen können.
In diesem Zusammenhang kam auch das Thema auf, dass die Zahl der Betroffenen wohl noch höher werden wird, da die Bevölkerung ja älter wird und auch die Renteneintritte durch die Alterspyramide später angedacht sind. Somit ist es höchste Zeit, dass der chronische Schmerz in der Öffentlichkeit ankommt und somit an den Missständen was getan wird!
So waren wir uns alle einig, dass wir da noch viel zu tun haben – jeder mit seinen Möglichkeiten!
Christina Eitenmüller, Roger Schäfer, Marianne Simon, Georg Wacker und Carmen Maier bei der Übergabe vom "Schwarzbuch Schmez" und des Informationsbuchs "Schmerz - eine Herausforderung"